Ganz besonders an diesem Buch sind die Bildseiten. Es gibt farbige Illustrationen, die jedoch oft besonders aufgewertet werden durch eine geklöppelte Figur oder gestickte Elemente, so dass der erzählte Text gleich nachvollziehbar wird. Man sieht, was man aus Spitze alles herstellen kann und wie vielfältig die Formen sind. Die auf das Bild gelegten und dann fotografierten Elemente wirken so plastisch, als könnte man sie fühlen.
In der Geschichte wird beschrieben, dass Loni von ihrer Familie das Klöppeln erlernt, womit alle Familienmitglieder Geld verdienen. Loni bleibt als letzte übrig und führt das Handwerk weiter. Sie verkauft die Spitzen an einen Händler, der sie wiederum weiterverkauft, z.B. zur Veredelung von Kleidungsstücken. Die aufwändige Handarbeit tun einfache Menschen wie Loni, der Gewinn jedoch bleibt größtenteils bei den Händlern.
„Sie drehte und kreuzte die Klöppelpaare und folgte sorgfältig dem Muster auf dem Klöppelbrief, der mit Stecknadeln auf dem Klöppelkissen befestigt war. Sie zog die Fäden fest und verband sie mit der Häkelnadel.“ (S. 9)
Mir gefällt die liebevolle Art, wie hier auf ein traditionsreiches Handwerk aufmerksam gemacht wird. Die Spitzen auf den Bildern sind richtige Kunstwerke! Die kurze Geschichte ist für Kinder ab 3 Jahren sehr empfehlenswert.
Klöpplerin Loni, Tončka Stanonik, Illustrationen von Dunja Kofler, aus dem Slowenischen übersetzt von Katarina Angerer und Hanzi Filipič, Hermagoras Verlag, Klagenfurt, 2022, 32 Seiten, 21,90 EUR
(Die Verwendung des Coverbildes erfolgt mit freundlicher Erlaubnis des Verlags. Ich danke dem Verlag für das kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.)
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