„Alice’s Adventures in Wonderland“ wurde erstmals 1865
veröffentlicht. Der Titel wurde später abgekürzt. Lewis Carroll – der eigentlich
Charles Lutwidge Dodgson hieß - wurde zu der Geschichte inspiriert durch die
kleine Alice Liddell. Er war ein Freund ihrer Familie.
Mir war die Geschichte in groben Zügen seit meiner Kindheit
bekannt. Jedoch schwebten mir meist die Zeichentrickfiguren von Walt Disney
vor. In dessen Version hat Alice lange blonde Haare. Dabei war die echte Alice
dunkelhaarig und trug einen kurzen Bob. Ganz nahe an der echten Alice sind die
Illustrationen der vorliegenden Ausgabe, modern, phantasievoll und ganz anders
als die Bilder von Disney.
Nun habe ich endlich das Original der Geschichte in
englischer Sprache gelesen und festgestellt, dass in der Übersetzung wie so oft
einiges verloren geht, insbesondere die sprechenden Namen. Die Grinsekatze
heißt im Original „Cheshire Cat“. Wer Lust hat, kann mal bei Wikipedia
nachlesen, welche Verbindung es zwischen dieser Bezeichnung und dem englischen Chester-Käse
gibt. Lustig ist auch die Begegnung, die Alice mit einer „Mock Turtle“ hat, dem
Tier, aus dem angeblich die „mock turtle soup“ gemacht wird. Das ist so
ähnlich, als würde man einem „falschen Hasen“ begegnen, der aber wirklich
hoppelt.
„But I don‘t want to go among mad people,“ Alice remarked.“Oh, you can’t help that,” said the Cat: “we’re all made here. I’m mad. You’re mad.”“How do you know I’m mad?” said Alice.“You must be,” said the Cat, “or you wouldn’t have come here.” (S. 68)
Im Originaltext begegnet man dem alten England des 19.
Jahrhunderts. Alice ist ein wohlerzogenes Kind, das sich bemüht, mit den
Geschöpfen des Wunderlands möglichst höflich umzugehen. Obwohl ihr nicht immer
die gleiche Höflichkeit entgegen gebracht wird. Es lohnt sich, das Buch einmal
abseits des Cartoons zu lesen. Es ist einfach ein Klassiker. Nur bei den
Nonsense-Gedichten, die mehrfach in der Geschichte vorkommen, bin ich teilweise
ausgestiegen. Ob dies an meiner mangelnden Sprachkenntnis lag oder daran, dass
die Gedichte einfach wirklich keinen Sinn ergeben, lasse ich dahinstehen.
Dieser Klassiker
lohnt die Lektüre auch nach 150 Jahren noch, vor allem in der Originalsprache
mit so schönen Bildern.
Alice in Wonderland, Lewis Carroll, Illustrationen von
Rébecca Dautremer, englischsprachige Ausgabe, Hodder & Stoughton Verlag, London
2015, 142 Seiten
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