Ostern steht vor der Tür, und am 2. April war Internationaler
Kinderbuchtag. Da bietet es sich an, Ostergeschichten meiner absoluten
Lieblingsautorin Astrid Lindgren hervor zu suchen. Damit jeder vor dem Eiersuchen
noch genug Zeit findet, die Buchhandlung seines Vertrauens aufzusuchen, poste
ich diese Liste schon jetzt. Vielleicht eignet sich so ein Buch als
Ostergeschenk? Ich kann die Geschichten mit Freude immer wieder lesen, sie sind
nicht nur für Kinder ein Genuss.
Nummer 1: Natürlich
ist Lotta ein fröhliches Kind
Diese zauberhafte Geschichte von den Kindern aus der
Krachmacherstraße gehört zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten. Das
Bilderbuch ist wunderbar, auch die Verfilmung ist sehr empfehlenswert.
Es beginnt damit, dass Lotta böse ist auf ihre großen
Geschwister. Sie muss so lange auf sie warten, dabei wollen sie sich doch als
Osterhexen verkleiden und von Tür zu Tür gehen, um Süßigkeiten einzusammeln.
Lotta macht eine kleine Runde durchs Dorf, weil sie sich langweilt. Und da
sieht sie etwas Schreckliches: Der Süßigkeitenladen ist absolut leer! Ihr
Freund Vasilis, der Inhaber, sitzt traurig im leeren Verkaufsraum. Da wird
Lotta auch ganz traurig. Aber zum Glück erinnert Vasilis Lotta, dass sie doch sonst
immer ein fröhliches Kind war. Und dann zeigt er Lotta etwas, das sie sofort
aufheitert und mit dem Lotta es schafft, eine kleine Katastrophe an Ostern
abzuwenden. Es wird ein schönes – wenn auch etwas ungewöhnliches – Fest.
Köstlich!
Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind, Bilderbuch von
Astrid Lindgren, Bilder von Ilon Wikland, Deutsch von Anna-Liese Kornitzky, Verlag
Friedrich Oetinger, Hamburg 1991, 32 Seiten, 15,00 EUR
Nummer 2: Ostern in
Bullerbü
In Bullerbü gibt es zu Ostern viele nette Bräuche, mit denen
die Kinder sich amüsieren. Am Mittwoch vor Ostern basteln sie Anhefter, das
sind Zettel mit lustigen Sprüchen darauf, die man den anderen unbemerkt auf den
Rücken zu heften versucht. Am Abend des Gründonnerstags verkleiden sich alle
als Osterhexen und genießen den Frühlingsduft, der draußen herrscht. Eier
gegessen und Eier gesucht werden natürlich auch. Der blinde Großvater erzählt
Geschichten von früher, während die Kinder ein besonders Getränk zubereiten.
Das sind sehr fröhliche Ostertage, und kein bisschen besinnlich.
Ostern in Bullerbü, aus Mehr von uns Kindern aus Bullerbü (S.
47-53), Astrid Lindgren, Bilder von Katrin Engelking, Deutsch von Karl Kurt
Peters, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2015, 112 Seiten, 14,00 EUR
Nummer 3: Ein småländischer
Stierkämpfer
Diese eher unbekannte Geschichte, zu der auch die
Umschlagabbildung des Erzählungsbands gehört, ereignet sich am Ostermorgen.
„Die Sonne schien, der Himmel war blau, die Birken hatten ihre ersten gekräuselten kleinen Blätter bekommen – alles war so lieblich, wie es nur sein kann an einem Ostertag in Småland. Aber Adam Engelbrecht war wütend.“ (S. 71)
Wer ist nun dieser wütende Kerl? Adam Engelbrecht ist ein
Stier, genauer gesagt ein „Mordskerl von Stier“ (S. 68), der für gewöhnlich
freundlich und bescheiden war. Aber nun ist er so wütend, dass er eher einem
wilden Löwen gleicht. Der Bauer und seine Familie müssen das Osterfrühstück
stehen lassen, alle Mägde, Knechte und Arbeiter kommen gelaufen, denn so etwas
Wildes haben sie noch nie gesehen. Da ist guter Rat teuer. Wie soll man den Stier
beruhigen? Man versucht dieses und jenes. Aber zum Glück gibt es einen kleinen
Rotzbengel namens Kalle, der hat eine tolle Idee. Eine Erzählung vom Landleben,
die an die Geschichten von Michel aus Lönneberga erinnert, in der Respekt vor
Kindern und Tieren eine große Rolle spielt.
Ein småländischer Stierkämpfer, aus Erzählungen (S. 68-73), Astrid Lindgren,
Bilder von Ilon Wikland, Deutsch von Karl Kurt Peters, Verlag Friedrich
Oetinger, Hamburg 1990, 208 Seiten, 17,00 EUR
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